Das für die Rotthauser
Abwässer "zuständige" Pumpwerk steht östlich
der Schwarzmühlenstraße neben den Kleingärten. Es ist
das stärkste Pumpwerk in Gelsenkirchen und das drittstärkste
der Emschergenossenschaft. 17.900 Liter/Sekunde oder 1074 Kubikmeter/
Minute drückt die Anlage vom Tiefkanal hoch in den Schwarzbach. Das
Abwasser kommt nicht nur aus dem Hartmanngraben (Rotthausen), sondern
aus dem Hauptkanal (Altstadt), dem Holbeingraben (Feldmark ) und aus der
Schwarzmühlenstraße (Rotthausen). Siehe Skizze.
Zum Hartmanngraben fließen u.a. Abwässer von Pilkington, aus
der Weindorfstraße, aus Mechtenberg- und Webkenstraße, aus
Rotthauser Straße und aus dem Schweizer Dorf.
Am Kanal Schwarzmühlenstraße angeschlossen sind u.a. Hördeweg,
Auf der Reihe, Lortzingstraße, nördliche Schonnebecker und
Steeler Straße, Beethoven- und Haydnstraße.
Der Hauptkanal entwässert u.a. Ringstraße, Bahnhofstraße,
Husemannstraße und wohl auch den Wildenbruchplatz.
Durch den Holbeingraben abgeleitet werden u.a. Abwässer der Hans-Böckler-Allee,
der Küppersbuschstraße, des Maritim-Hotels und der ev. Kliniken.
Überschlägig geschätzte 3 km² Fläche Stadtgebiet
sind also am Pumpwerk GE-Altstadt angeschlossen. Legt man eine vorgegebene,
normale Starkregenspende zugrunde, werden dementsprechend Rohrquerschnitte,
Rückhaltekanäle, und Rückhaltebecken berechnet und gebaut.
Bei Extremniederschlägen, wie zuletzt am 3. Juli 2010 über Rotthausen
erlebt, sind berechnete Querschnitte überfordert. Rückstau und
Überflutungen sind wahrscheinlich. Aus diesem Grund steht auch in
der Entwässerungssatzung
der Stadt GE in § 3, dass Räume, in denen Rückstau
auftreten kann, gegen Rückstau geschützt sein müssen.
Eine kleine Einführung zum Thema im Rückstau-Handbuch.
Ebenfalls Beratung bietet Gelsenkanal.
Überflutungen von Rotthauser Straßen an Tiefpunkten, wie Auf
der Reihe, Wiehagen oder Mechtenbergstraße sind hinlänglich
bekannt und durch Absperrmaßnahmen (temporäre Sperrung der
überfluteten Straßenabschnitte) beherrschbar.
Jedoch Überflutungen von Wohngebieten, wie Hartmannstraße und
Gottfriedstraße, bis zu einer Höhe, die Ergeschosswohnungen
flutet, können lang- und mittelfristig nicht hingenommen werden.
Hier muss intensiv nach geeigneten Abhifemaßnahmen gesucht werden.
Dies hat Gelsenkanal in ersten Gesprächen zugesichert. Bis dahin
müssen wohl Wasserzuflussöffnungen ins Haus manuell gesichert
werden.
Die hier gegebenen Informationen stellen meinen persönlichen
Wissensstand zum Thema dar. Für zusätzliche Infos oder Hinweise
auf Fehler bin ich dankbar.
|